URbAN WAVES – Solarglas im urbanen Bauwesen
Im urbanen Umfeld hängt die Entwicklung regenerativer Energietechnik von der Menge der erzeugten Energie ab, die einen bedeutenden Beitrag zum lokalen Energiemix einer Nachbarschaft oder eines gesamten Gebäudekomplexes leisten sollte. Zwar sind bereits zahlreiche BIPV-Anlagen im Einsatz, doch sind sie oft klein und entsprechen nicht den Bedürfnissen der bebauten Umgebung am Einsatzort.
Im Entwurf ihrer ‚Solaresplanade‘ haben die Sunsoak-Architekten die Möglichkeiten echter Sonnenfarmen im urbanen Umfeld untersucht. Wie groß müsste eine Sonnenfarm vor diesem Hintergrund sein, welche Technologien stünden zur Wahl und wie ist sie baulich umzusetzen?
Im Rahmen des URbAN WAVES-Konzepts entstehen unterhalb eines öffentliches Bereichs ein Museum und ein Kongresszentrum. Ziel ist es, Form und Gestaltung des Bereichs möglichst zu erhalten. Die Herausforderung liegt darin, sowohl den Zugang zur Anlage als auch ausreichend Licht im Inneren zu gewährleisten. In einem solchen Komplex stellt das Dach den sichtbaren und identitätsstiftenden Teil dar. Ein umlaufend abgesetzter Bereich mit Stufen als Unterbrechung in der Esplanade verhindert den Zugang zum Dach und der darauf sitzenden Glaskonstruktion. Hier lässt sich also sehr gut eine elegante und große Sonnenfarm einbinden, die mit ihrer Kombination verschiedener BIPV-Technologien geradezu ätherisch leuchtende Farben erzeugt. Drei verschiedene Produkte der Serie Active Glass sollen ein Spiel aus Farben und Lichtreflexen erzeugen, wie man sie vielleicht bei Wellen auf einem See erwarten würde:
- Vision Square: Durchscheinende Einfachverglasung mit sichtbaren Solarzellen bzw. Solarzellenpixeln;
- Stopray Active: Stark reflektierendes aktives Glas, in dem sich Himmel und städtische Umgebung spiegeln;
- Lacobel T Active blue: Leicht mattiertes aktives Glas mit gleichmäßig hellblauer Beschichtung, die dem Ensemble einen weiteren Blauton verleiht.
In diesem Sinne haben wir ein Vorhaben in Form einer fließend bewegten Fläche entwickelt, die von Wellen aus Solarwerkstoffen unterbrochen wird und auf dem Glanz eines Sees mit seinen zahlreichen Spiegelungen der in alle Richtungen abstrahlenden Verglasungen liegt. Das Ergebnis: Ein baulich integriertes Solarprojekt mit dem Potenzial, ein Objekt urbaner Gestaltung zu werden. Es wird sich mitten auf der Esplanade befinden und dort das sonst oft übliche Fundament ersetzen. Nähert man sich dem Museum, wird es wie ein Spiegel oder sogar wie eine Fata Morgana wirken. Vor allem wird es aber ein Signal, ein Totem der aktuell laufenden Energiewende sein.
Das Upscaling-Projekt regenerativer Energietechnik im urbanen Umfeld ist direkt mit der EU-Klimastrategie und den bis 2050 gesteckten Zielen des European Green Deal verknüpft, der vom EU-Parlament im Januar 2020 als Resolution verabschiedet wurde.