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BIPV-Glas: Charakterisierung und Verwendung in Gebäuden
Schlagworte
BIPV, Sonnenenergie, Design, NZEB, Green Deal
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BIPV-Glas und CO2-Neutralität

BIPV-Glas (Building-Integrated Photovoltaics, auf Deutsch: Gebäudeintegrierte Photovoltaik) dient als Werkstoff in der Gebäudehülle sowie als Stromerzeuger. Im Bestreben um ein CO2-neutrales Europa bietet es also deutliche wirtschaftliche und umwelttechnische Vorteile.

Die elektrotechnische Magie von BIPV-Glas rührt von den zwischen den beiden Scheiben Sicherheitsglas liegenden Solarzellen her – doch sollte dieses energieerzeugende Glas nicht mit herkömmlichen, dachmontierten Sonnenzellen verwechselt werden.

BIPV-Glas: vollständig anpassbare Lösungen für die Energieerzeugung

BIPV-Lösungen eignen sich für die transparenten und lichtundurchlässigen Teile der Gebäudefassade gleichermaßen. In den transparenten Bereichen sorgen die Solarmodule für Transparenz. In ihnen befinden sich sichtbare Sonnenzellen, deren Größe und Anordnung an das jeweilige Bauvorhaben angepasst werden kann. Diese Module werden zumeist auf Dächern, in Jalousien, Überdachungen, Carports und so weiter montiert. In den lichtundurchlässigen Fassadenteilen sind die Module blickdicht und verbergen die Sonnenzellen, lassen die Sonnenstrahlen jedoch hindurchgehen. Einige dieser Produkte können in allen denkbaren Designs und Farben gefertigt werden. Da sie für Brüstungen und Verkleidungen vorgesehen sind, besteht ihr großer Vorteil in der Verwendbarkeit der übrigen vertikalen Flächen für die Energieerzeugung. In großen Gebäuden machen die lichtundurchlässigen Bereiche etwa 30 % der gesamten Oberfläche aus.

Für Neubauten und Sanierungsvorhaben steht die passende BIPV-Lösung als perfekte Verbindung aus Energieeffizienz und attraktiver Gestaltung zur Verfügung, die sich nahtlos in jede Gebäudefassade integrieren lässt. Mit der SunEwat-Serie energieerzeugender Gläser ist AGC Glass Europe aktuell der einzige große Glashersteller mit einem umfassenden Angebot an transparenten und lichtundurchlässingen Gläsern mit eingebetteten Sonnenzellen.

BIPV-Glas erbringt deutliche Vorteile in Sachen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz

Neben der Energieerzeugung bietet Solarglas den Bewohnern auch perfekten Wärme- und Schallschutz. Die Amortisationsdauer einer BIPV-Lösung beträgt je nach geforderter Lichtdurchlässigkeit bei mittlerer Rendite zwischen 6,5 und 10 Jahre1.

Darüber hinaus weist BIPV-Glas eine Ökobilanz und Effizienzwerte entsprechend den Normen für Niedrigstenergiegebäude (NZEB) auf, trägt also zur Einhaltung von Zertifizierungsvorgaben für ökologisches Bauen wie BREEAM und LEED bei. Zudem sind BIPV-Glaslösungen inzwischen zu einem wichtigen Mittel geworden, mit dem die Baubranche die Ziele des European Green Deal erreichen kann. Dieser strebt eine CO2-Neutralität bis 2050 an, allerdings bei einem zu erreichenden Zwischenschritt: Bis 2030 muss die Branche die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 möglichst um 55% verringern. Die Baubranche stellt dies vor besondere Herausforderungen, weil sie für 36% aller Emissionen in der EU verantwortlich ist. Das Ziel ist nur unter Nutzung immer effizienterer, kostengünstigerer und ansprechender gestalteter Fassadenlösungen mit integrierter Stromerzeugung zu erreichen.

1. Je nach Grad der Lichtdurchlässigkeit weist eine BIPV-Verglasung eine Leistung von geschätzt 0,120-0,180 kWp/m2 auf. Ausgehend von einer Südwestfassade in Brüssel mit mittlerer Rendite liegt der jährliche Ertrag bei 650 kWh/kWp. Im Laufe eines Jahres erzeugt die Fassade also zwischen 78 und 117 kWh (= 0,120 bzw. 0,180 x 650) Strom. Bei einem Strompreis von € 0,20/kWh (europäischer Durchschnittspreis im ersten Halbjahr 2021) wird die Leistung mit € 15,6 bis € 23,4/m² bewertet. Die Mehrkosten einer BIPV-Verglasung gegenüber einer Standardverglasung betragen etwa € 150/m2, sodass sich eine Amortisationsdauer von 6,5 bis 10 Jahre ergibt.

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